IP-Adresse (Internet Protocol Address)

Eine IP-Adresse (Internet Protocol Address) ist eine eindeutige numerische Bezeichnung, die einem Gerät innerhalb eines Computernetzwerks (z.B. eben dem Internet) zugewiesen wird, um dessen Identifikation und Kommunikation innerhalb des Netzwerks zu ermöglichen. IP-Adressen werden in der Regel durch das Internet Protocol (IP) verwaltet, das eine der grundlegenden Technologien für den Betrieb des Internets und anderer Netzwerke ist.

IP-Adressen sind wie die Postanschriften des Internets: Sie ermöglichen es, Informationen an die richtige Adresse zu senden und von dort zu empfangen, damit eine erfolgreiche Kommunikation stattfinden kann.

Bedeutung von IP-Adressen für das Surfen im Internet

In einer typischen Kommunikation zwischen einem Website-Besucher und einem Webserver spielen IP-Adressen eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung und Lokalisierung der beteiligten Geräte (z.B. Computer, Smartphone oder Fernseher) sowie bei der Übertragung von Daten zwischen ihnen. Der Ablauf einer solchen Kommunikation läuft im Wesentlichen so ab:

  1. Anfrage des Website-Besuchers: Wenn ein Benutzer (Website-Besucher) eine Website besuchen möchte, gibt er die URL (Uniform Resource Locator) der Website in seinen Webbrowser ein. Die URL enthält den Domainnamen, der die menschenlesbare Version der IP-Adresse des Webservers ist, auf dem die Website gehostet wird.
  2. DNS-Auflösung: Der Webbrowser des Benutzers führt eine DNS-Anfrage (Domain Name System) durch, um den Domainnamen in die zugehörige IP-Adresse des Webservers umzuwandeln. DNS ist ein verteiltes System, das Domainnamen in IP-Adressen übersetzt und umgekehrt, um die Navigation im Internet zu erleichtern.
  3. Verbindungsaufbau: Nachdem die IP-Adresse des Webservers ermittelt wurde, initiiert der Webbrowser des Benutzers eine Verbindung zum Webserver über das TCP/IP-Protokoll (Transmission Control Protocol / Internet Protocol). Dabei sendet der Browser die IP-Adresse des Webservers sowie die IP-Adresse des Benutzergeräts.
  4. Kommunikation: Sobald die Verbindung zwischen dem Webbrowser und dem Webserver hergestellt ist, können beide Geräte Daten austauschen. Der Webbrowser sendet eine HTTP-Anfrage (Hypertext Transfer Protocol) an den Webserver, die Informationen über die gewünschte Webseite enthält. Die IP-Adressen werden dabei verwendet, um sicherzustellen, dass die Datenpakete korrekt zwischen den beiden Geräten übertragen werden.
  5. Antwort des Webservers: Der Webserver verarbeitet die HTTP-Anfrage, sucht die angeforderten Daten (z. B. HTML-Dateien, Bilder, Skripte) und sendet sie als HTTP-Antwort zurück an den Webbrowser des Benutzers. Die IP-Adressen der beteiligten Geräte werden erneut verwendet, um sicherzustellen, dass die Antwort korrekt an den anfragenden Browser gesendet wird.
  6. Anzeige der Webseite: Der Webbrowser des Benutzers empfängt die HTTP-Antwort, verarbeitet die darin enthaltenen Daten und stellt die Webseite für den Benutzer dar.

In diesem gesamten Prozess spielen IP-Adressen eine wichtige Rolle und bilden eine der Grundlagen der Netzwerkkommunikation. Denn ohne sie wäre die Identifizierung, Lokalisierung der Geräte und auch die Übertragung der Datenpakete zwischen dem Webbrowser des Benutzers und dem Webserver unmöglich.

Statisch oder dynamisch

IP-Adressen können statisch oder dynamisch sein. Statische IP-Adressen bleiben konstant und werden manuell einem Gerät zugewiesen, während dynamische IP-Adressen automatisch von einem DHCP-Server (Dynamic Host Configuration Protocol) innerhalb eines Netzwerks zugewiesen werden und sich über die Zeit ändern können.

Eine neue und eine alte Version: IPv4 und IPv6

Es gibt zwei Versionen von IP-Adressen: IPv4 (Internet Protocol Version 4) und IPv6 (Internet Protocol Version 6). IPv4 ist das ältere Format und besteht aus vier Gruppen von Zahlen im Bereich von 0 bis 255, die durch Punkte getrennt sind (z. B. 192.168.1.1). Aufgrund der begrenzten Anzahl von verfügbaren IPv4-Adressen wurde IPv6 entwickelt, um mehr Adressraum bereitzustellen. IPv6-Adressen bestehen aus acht Gruppen von vier Hexadezimalziffern, die durch Doppelpunkte getrennt sind (z. B. 2001:0db8:85a3:0000:0000:8a2e:0370:7334).

Hier ein spannender Artikel über die Bedeutung von IPv6 für die nächste Internetgeneration (weiter unten wird’s interessant.

Verbreitung von IPv6

Erstaunlich ist auch, dass IPv6 noch immer ein ganzes Stück vor sich hat, schaut man sich das Ziel von 100% Verbreitung an – mit Stand vom 3. Mai 2023 wird IPv6 nur zu 40% genutzt. Google schreibt eine Statistik darüber, wie viele seiner Nutzer IPv6 nutzen: hier ist die Statistik über die IPv6-Nutzung von Google-Usern zu finden.